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„Fanni“ – oder wie rettet man ein Wirtshaus
Der etwas andere Film
Unterhaltsamer Beitrag zur Diskussion um die Vitalisierung in der Region
Seit Jahren wird darüber diskutiert, viel geredet und verhandelt, aber leider wenig davon umgesetzt: Die Erhaltung und Wiederbelebung unserer Städte und Dörfer. Und zum Leben im Dorf gehört nun einmal auch ein Wirtshaus, in dem sich alle treffen, reden, feiern und auch trauern dürfen. In vielen Dörfern gibt es das nicht mehr, selbst in kleinen Städten fehlt schon oftmals so eine wichtige soziale Einrichtung. So geschah es auch in einem kleinen oberbayerischen Dorf bei Pfaffenhofen, als dort nach dem Tod der letzten Wirtin, der Fanni, die Wirtschaft geschlossen wurde. Aber die Pischelsdorfer haben sich zusammengefunden und als Solidargemeinschaft aus eigener Kraft das stillgelegte Gebäude vor seinem Verfall und Abbruch gerettet. Mit großen ehrenamtlichen Einsatz wurde die Dorfgemeinschaft überzeugt, dass das Gasthaus zu retten sei, wenn man zusammensteht und anpackt und nicht nur jammert. Aber da es nicht reicht, nur mit der Muskelhypothek so ein Haus samt Nutzung zu retten, wurden mit Hilfe der Gemeinde Fördermittel gefunden und Spenden angeworben.
Nur mit dieser Gemeinschaftsleistung gelang es, das Wirtshaus nicht nur baulich zu retten, sondern auch den Gaststättenbetrieb wieder zu starten, denn ein Wirtshaus ist nicht nur das Haus als Hülle, sondern bietet eben Einheimischen und Fremden ein besonderes Zuhause, ermöglicht ein soziales Miteinander.
Dieses spannende Geschehen rund um ein altes Gemäuer hat den jungen Filmregisseur Hubert Neufeld angeregt, über das gesamte Vorhaben einen Film zu drehen. Er war von Anfang an dabei, hat unzählige Interviews geführt, darunter mit Gerhard Polt, die Bauarbeiten begleitet und auch die Wiedereröffnung 2023 gefilmt.
Dem Kunst- und Kulturverein Pappenheim ist es gelungen, diesen außergewöhnlichen Dokumentarfilm in die Region nach Pappenheim zu holen, dazu sogar den Regisseur Hubert Neufeld, der sich gerne den Fragen aus dem Publikum stellen wird.
Dem Kulturverein, der selbst ein altes Gemäuer mit neuem Leben erweckt hat und sich selbst seit Jahren diesem Thema mit seiner Reihe „Vitalisierung der Provinz“ intensiv angenommen hat, ist es ein Anliegen, damit auch bei den Pappenheimern erneut die Lust zu wecken, auch hier ein solch erfolgreiches Projekt für das Leben in der Provinz anzugehen – mit Weitsicht, Mut, Solidarität und einer gehörigen Portion Zuversicht.
Wegen des zu erwartenden Zulaufs zu dieser Veranstaltung wurde der Filmabend in den größeren Bürgersaal in der Pappenheimer Innenstadt verlegt.
Samstag, 25. Oktober 2025, 19 Uhr, Bürgersaal im Dachgeschoss von Haus Deisingerstraße 1 (Eingang am Durchgang), mit Aufzug zu erreichen.
Eintritt frei, über Spenden für seine Arbeit freut sich der Kunst- und Kulturverein Pappenheim
Albrecht Bedal
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