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19.3.2024 - 5:56

3. Wirtschaftliche Lage

3.1 Gewerbe und Handel

Steinbrucharbeiter

Die wirtschaftliche Lage der Vorkriegsjahre war geprägt von der Weltwirtschaftskrise. So ist es kein Wunder, dass auch Gewerbe und Handel in Pappenheim Einbußen erleiden mussten. Dennoch existierten eine Anzahl größerer und kleinerer Betriebe.

Die Firma Balz lieferte z.B. Material für das Gelände des Reichsparteitages in Nürnberg, exportierte aber auch ins gesamte Reichsgebiet, ebenso wie der Steinbruch in der Ruckwidstraße. Die Anzahl der Beschäftigen lag 1939 bei ca. 210 Personen. Im Laufe der folgenden Jahre sollte diese Zahl aber auf 33 sinken. In der Stadt selbst existierten mehrere kleine Schreinereien, darunter die des damaligen Bürgermeisters Alois Kleber, weiterhin zwei kleinere Schmieden, die  Ofenfabrik von Fritz Müller mit ca. 80 -120 Mitarbeitern, die Möbelfabrik Frick mit ca. 40 – 50 Beschäftigten, sechs Metzgereien und eine größere Anzahl an Kneipen oder Lokalen („Lotter“, „Fallenbacher“, „Stern“, „Linde“, „Weißes Ross“, etc.), die zum Teil auch heute noch denselben Namen tragen .Natürlich waren auch noch weitere Geschäfte, wie Kolonialwarenläden oder Familienbetriebe mit einer geringen Anzahl von Beschäftigten vorhanden.

Ein weiterer Arbeitgeber war die Grafschaft  Pappenheim, die zu dieser Zeit vier Bauhöfe besaß.

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3.2 Arbeitslosigkeit

Bei der Befragung von einzelnen Zeitzeugen wurde immer wieder ein zentraler positiver Aspekt der nationalsozialistischen Herrschaft erwähnt: Die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Ob dies so stimmt und mit welchen Mitteln dies geschah, sei dahingestellt und soll hier nicht weiter erörtert werden. Leider ließen sich im Falle Pappenheims keine genauen Zahlen bezüglich der Arbeitslosigkeit ermitteln, aus keinem der Archive konnte ich exakte Daten zur Arbeitslosigkeit entnehmen. Übereinstimmend sind allerdings die Aussagen sämtlicher Zeitzeugen, die bestätigten, dass die Arbeitslosigkeit bis zur Machtübernahme Hitlers gravierende Ausmaße gehabt haben muss. Die Arbeitslosenhilfe betrug zwischen sieben und vierzehn Reichsmark. Ab 1933 besserte sich die Lage, Mädchen wie auch die Jungen mussten ein halbes Jahr zur „Pflichtarbeit“, der wirtschaftliche Aufschwung und die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ließen die Arbeitslosenzahlen rapide sinken.

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3.3 Finanzielle Lage

Um die finanzielle Lage der Stadt Pappenheim stand es relativ schlecht, dies lag natürlich auch an der Masse von Arbeitslosen. Genaue Daten bezüglich des Haushaltplanes sind für 1944 erhalten: Die jährlichen Einnahmen beziffern sich auf 332.305,26 Reichsmark (i.F. als „RM“), der Wert der Ausgaben für:

  • Stiftungskassen
  • Krankenkasse
  • Elektrizitätswerk
  • Wasserwerk

beläuft sich ebenfalls auf 332.305,56 RM.

Die finanzielle Lage Papenheims wird jedoch auch schon in den vorherigen Jahren vom damaligen Bürgermeister Dr.Fritz Ehrlicher als „[…] bittere Not […]“ beschrieben.

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