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29.3.2024 - 0:08

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Islamunterricht

Eine Brücke schlagen zur muslimischen Kultur wollte der Pappenheimer Treffpunkt Ökumene mit einer Veranstaltung über den islamischen Schulunterricht.

Mit Hakan Yüksel, der als Lehrer für islamischen Unterricht an sechs Schulen in der Region tätig ist und gleichzeitig an der Lehrplanentwicklung mitarbeitet, stand ein kompetenter Referent zur Verfügung. Yüskel, der in der Türkei Germanistik studierte, ist seit einigen Jahren als Grundschullehrer beim Bayerischen Kultusministerium angestellt. Eine seiner zentralen Forderungen lautet, dass sich „Muslime in Deutschland in das Sozialleben integrieren müssen“.

Eine Hilfe dazu könnte der islamische Unterricht sein. Bisher ist dieser allerdings ein zeitlich beschränktes Pilotprojekt an 262 bayerischen Schulen, während der so genannte Muttersprachliche Unterricht (MEU) als Angebot für türkischstämmige Schülerinnen und Schüler gut etabliert ist. MEU läuft über das türkische Konsulat und hat Sprachunterricht in Türkisch sowie islamische Religion zum Inhalt. Anders verhält es sich beim islamischen Unterricht: Hier wird in deutscher Sprache unterrichtet, so dass beispielsweise auch Muslime aus Bosnien oder anderen Ländern dem Unterricht folgen können. Der Unterricht ist, vergleichbar mit den Fächern Evangelische Religion oder Ethik, verpflichtend und untersteht der Hoheit des Kultusministeriums.

Für den Pappenheimer Schulleiter Herbert Brumm, der das Korreferat der Veranstaltung übernahm, sind die Vorteile des islamischen Unterrichts vielfältig. So werden die Inhalte des islamischen Unterrichtes von einer Arbeitsgruppe in der bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung festgelegt, die nach der Vorgabe des Bayerischen Staatsministeriums Handreichungen erarbeitet, die es auch der Schulaufsicht erleichtert Einblick über die gelehrten Themen zu nehmen. Hier werden vor allem viele verbindende Bereiche zu unserer christlichen Kultur in den Vordergrund gestellt und nicht so sehr die trennenden. So wird durch die Transparenz des Unterrichts der Gefahr von fundamentalistischen Einflüssen entgegen gewirkt. Gleichzeitig können Muslime nicht nur ihre eigene Religion kennen lernen, sondern diese im positiven Sinne über die deutsche Sprache erfahren. Das kann die positive Einstellung zur deutschen Gesellschaft fördern. Lobende Worte fand Schulleiter Brumm für seinen Kollegen Hakan Yüksel, da dieser sehr engagiert arbeitet und das Ziel hat, sowohl Gemeinsamkeiten als auch das eigene Profil der Religionen zu betonen.

Interessant war es für die Teilnehmer der Veranstaltung, die diesmal nicht im katholischen Pfarrheim, sondern vor Ort in der Grundschule stattfand, die Lehrbücher des neuen Schulfachs zu studieren. Für die Zuhörer, darunter auch einige evangelische Religionslehrer und Pfarrer Walter Engeler, wurde deutlich, dass die Unterrichtsgestaltung im islamischen Unterricht sich nicht von dem anderer Fächer unterscheidet: Sitzkreise, Spiele, Malen und Singen gehören auch hier zum Programm.

 

Foto v.l.n.r.: Herbert Brumm, Schulleiter der Grundschule Pappenheim, Christa Dechent und Friedemann Hennings (die beiden Koordinatoren des Treffpunkts Ökumene), Referent Hakan Yüksel

Dienstag, 07. Juni 2011 14:21 Uhr | Alter: 13 Jahre | Dieser Artikel wurde 13190 mal gelesen


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