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Wohltuend geistreiches Kabarett im K14

Der ehemalige Leiter der evang. Landvolkshochschule Pappenheim und Regionalbischof von Nürnberg, Karl-Heinz Röhlin brannte am Freitag, den 12. Juli 2013 mit seiner Gattin Ruth zusammen auf der Remise des K14-Haus der Bürger ein Feuerwerk besonder Güte, gewürzt mit hintergründigsten fränkischen Humors ab. Sein Resümee des vergnüglichen Abends: " Die Franken sind wunderbar"!

Karl-Heinz und Ruth Röhlin bewiesen es:'Die Franken sind wunderbar'

Wer schon immer die Eigenarten und Wesenszüge der Franken kennen lernen wollte, war bei Karl-Heinz Röhlin und seiner charmanten Frau Ruth im einmaligen Ambiente der Remise am Baudenkmal in der Klosterstraße bestens aufgehoben.

Man sollte sich einmal die Lebensdaten dieses begnadeten Kabarettisten vor Augen halten, um diese Show in seiner Tiefe besser zu verstehen.

Dr. theol. Karl-heinz Röhlin, Jahrgang 1951, Studium der evang. Theologie in Neuendettelsau 1972-1977 und München, logotherapeutische Ausbildung in Wien, Promotion an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen. 1979 bis 1984 Ordination in Trogen. Fünf Jahre Gemeindepfarrer in Oberfranken, dann Referent für Seelsorge im Landeskirchenamt in München und in den Jahren 1990 bis 1997 Landjugendpfarrer von Pappenheim. Von 1997 bis 2006 Regionalbischof im Kirchenkreis Nürnberg und seit 2006 Rektor am Pastoralkolleg Neuendettelsau. Mitglied im Konvent Kloster Heilsbronn, und….

Die Familie Röhlin war in ihrer Pappenheimer Zeit sehr beliebt. So war es eigentlich kein Wunder, dass alle Karten zu diesem Abend schon im Vorverkauf fast restlos vergriffen waren. Der Zuschauerraum der neu gestalteten Remise, war deshalb restlos besetzt als Familie Röhlin, nur vor wenig Bühnendekoration ihr hinterfotzig, ironisches Feuerwerk zu zünden begann.

„Wir Franken worrn scho imma global denkend und handelnd“ behauptete Röhlin und bewies dies auch mit der Erfindung des Globus, der von einem Franken kreiert worden war. Weltoffen von ihrem vermuteten Ursprung in Antalya bis zu den aktuellen Partnerschaften in Europa. In der darauf gestarteten Frankenschau der außergewöhnlichen Art rollte eine ‚Information‘ nach der anderen über die Zuhörer hinweg. Ruth Röhlin intonierte dazu die Eurovisionshymne, während Karl-Heinz den Bogen von der Völkerwanderung bis zur Neuzeit, ja bis zum Jakobsweg spannte –das heißt bei ihm: geplaudert, geschrieen, gereimt und gesungen – halt a „..richtiggs feierwerg!“

Als das Ehepaar dann auch noch zum Franken-Rap ansetzte, war der Bann auch beim letzten Zuschauer in der hintersten Reihe schon längst total gebrochen. Urkomisch und mit bester Choreographie.

„Den steilen Weg nach unten“, so stellte Röhlin die neueste Biographie seiner Landsmännin Gabi Pauli vor. Dassdabei Eddi Stoiber auch sein Fett abbekam, ist zwingend; die Vereinigung der Fanschals der Clubberer und Färdder Kleeblättla ein Wunsch des Urfranken, „denn mit Schalke habe dies ja auch geklappt“. Hätte und würde, fränkischer Konjunktiv und dadurch fast realistisch.

„Nou ned ganz“ – „und quiez ned ganz“  was lässt sich mit diesen lapidaren fränkischen Redewendungen so alles erklären. Köstlicher fränkischer Humor, weit jenseits des Klamauks Tv-üblichen Couleurs.

Karl-Heinz Röhlin spielt wunderbar auf und mit der fränkischen Seele und ihren Lautsprechern. Vielfältig ist dieses fränkische  Menü an diesem Abend zusammengestellt. Scheinbar etwas vergessen zu haben, wiederholt Röhlin seine oft hingeschmissenen Pointen nochmals anders, hintergründiger, jedoch nie verletzend. „Mier Franggn sänn, wier mier sänn“ – „Mier könna ned andersch, mier sänn hald sou ..“ Diese Philosophie wird mit umwerfenden alltäglichen G’schichtla untermauert, Irrungen und Wirrungen von Eheleuten, die von hart gesottenen fränkischen  Burschen im Dorfweiher (au weiha jetzala is des Niveau im Kella).

Der mittelfränkische Bezirkspräsident Richard Bartsch sei über dieses Feuerwerk tiefsinniger fränkischer Lebensart so zitiert.“ Augenzwinkernd und in anekdotischer Art und Weise werden den Zuschauern die fränkischen Befindlichkeiten und die alltäglichen Belange, Stärken und liebenswerten Schwächen von Dialekt bis Streitkultur vor Augen geführt!“  Fei wärkli, lässt sich darauf nur antworten – so is des!

Noch etwas authentisch aktuelles: „ Wos wird aaner, dessen Mudda a unterfränkin is, und der Vadder goar a oberfranke?“ fragte Röhlin in die erwartungsfrohe Runde – um nach einer langen Kunstpause des Überlegens auch gleich die Antwort nachzuschieben: „ eia Berchermaster Sinn etzatla in babbnhaim!“

Diesem kleinen globalen Bündnis folgt zum Abschluss noch ein Beweis des fränkischen ‚Petterla auf alla subbn‘ (Petersilie auf allen Suppen), ein Sirtaki der besonderen Art, zu dem spontan junge Pappenheimerinnen auf die Bühne springen und mit Röhlin den endgültigen Beweis antreten: „mier franggn kenna ned annersch – mier sänn imma selba die globole Dimension!“ q.e.d.

Quod erat demonstrandum = was zu beweisen war.

Text und Bilder: Hans-Jürgen Porsch

Karl-Heinz und Ruth Röhlin bewiesen es:'Die Franken sind wunderbar'

Karl-Heinz und Ruth Röhlin bewiesen es:'Die Franken sind wunderbar'
Freitag, 19. Juli 2013 10:30 Uhr | Alter: 11 Jahre | Dieser Artikel wurde 12644 mal gelesen


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